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Interview


Fünf „Ottos“ für König Ludwig II.

 

Insgesamt verkörpern 5 Darsteller des Musicals die Rolle des Prinz Otto von Bayern. André Eisermann spielte zur Premiere die Rolle, des „verrückten Bruders“ des Märchenkönigs. aber auch Martin Markert ist einer dieser Darsteller. Er ist dem Publikum teilweise auch schon aus der ZDF Serie „Stage Fever“ bekannt. Im Gespräch erläutert Martin, wie er zum Musical gekommen ist und wie er sich mit der Rolle des Prinzen auseinander setzt!

 

Martin: Ich wollte eigentlich schon immer Sänger werden. Mit 14 Jahren sah ich das „Phantom der Oper“ in Hamburg mit meinen Eltern, meine Cousine hatte dieses Musical damals im Unterricht, sie brachte mir die CD und seitdem ich die Musik gehört habe, hatte ich mich in dieses Stück verliebt. Als ich dann zu meinem 14 Geburtstag in dem Musical saß, dachte ich: Das will ich machen! Dann wollte ich erstmal unbedingt das Phantom werden! Mit 15 wartete ich auf meinen Stimmbruch und wie sich meine Stimme entwickelte und dann beschloss ich, Gesangsunterricht zu nehmen. Dort sang ich natürlich auch Lieder aus dem „Phantom“. Und so wurde mir klar, dass ich das beruflich machen wollte. Allerdings komme ich von der Ostsee und da gab es keine Musicalschulen. So musste ich meine Eltern überzeugen, dass ich umziehe und solch eine Schule besuchen darf. Ich ging dann nach Hamburg zur damaligen Stella Academy, die dann ja von der Stage Entertaiment übernommen wurde! So hatte ich das große Glück als einer der ersten Studenten diese super, aber auch sehr harte Ausbildung an der Joop van den Ende Academy abzuschließen!

 

Auf einer Musicalschule lernt man sehr viel – die Schwerpunkte sind jedoch Tanz, Gesang und Schauspiel. Worin liegen Martins Stärken? 

 

Martin: Meine volle Leidenschaft ist das Singen! Schauspiel reizt mich allerdings auch sehr und es ist so wichtig. In meiner Ausbildung merkte ich, dass man erst dann ein gute Sänger ist, wenn man auch ein guter Schauspieler ist. Dennoch war in meiner Ausbildung sehr viel tanzen auf dem Stundenplan! Zuerst habe ich es gehasst, aber dann merkte ich, wie wichtig es für die Bühne ist und ich begann einen großen Teil meiner Energie nur noch ins tanzen zu investieren, damit ich den Anforderungen überhaupt standhalten konnte! Heute kommt mir, dieser Sinneswandel zugute, da ich mich sehr viel besser auf der Bühne bewege. Natürlich bin ich jetzt noch lange kein Tänzer! In der Musicalbranche nennt man das, „Mover“! Ich denke ich bin mittlerweile ein sehr guter Mover geworden!

 

Ludwig² ist Martins erste Großproduktion im Musicalgenre...

 

Martin: Das Musical Ludwig² ist tatsächlich meine erste große Musicalproduktion, zuvor spielte ich in “Jesus Christ Superstar” mit! Die Academy Leitung hatte mir erlaubt, es während meiner Ausbildung zu spielen! Es waren allerdings nur 3-4 Vorstellungen im Monat, da es eine Stadttheater Produktion war! Dies war natürlich ein riesen Glück für mich, da ich schon früh anfangen konnte, mein erlerntes Wissen auf einer richtigen Bühne umzusetzen!

 

Wie liefen die Auditions zu Ludwig² ab?

 

Martin: Das war ganz eigenartig – in der Audition Ausschreibung hieß es man soll bitte etwas sehr klassisches Vorsingen! Deshalb zögerte ich auch sehr lange, ob ich diese Audition überhaupt machen sollte, denn ich bin ja nun kein Klassischer Sänger! Doch meine Mutter überzeugte mich letztendlich davon, es doch in Füssen zu versuchen! Als ich dann in Füssen zum Vorsingen war, hieß es die Jury, möchte doch eher Musicalsongs in der Audition hören. Das war ja dann was ganz anderes– zum Glück hatte ich zufällig noch den Song „Dunkles Schweigen an den Tischen“, aus „Les Misérables“ mit dabei, dies war übrigens auch mein Aufnahmesong bei der Musicalschule. Die Gesangs Audition fand auf der großen Bühne statt, als ich diese dann betrat, war ich erst mal baff wie riesig diese Bühne ist! Dann war ich natürlich noch mehr aufgeregt, denn es wurde ohne Mikro gesungen! Nachdem ich dann mein Lied gesungen hatte, musste ich dann auch gleich weiter zum tanzen! Beim Callback musste ich dann den gleichen Song nochmals singen. Dabei hatte ich mich extra noch intensiv mit anderen Liedern vorbereitet... Und dann musste ich wieder tanzen, nur diesmal viel mehr und länger als bei der ersten Runde. Ich hatte schon Angst, dass sie mich als Tänzer casten! Doch zum Glück war das nicht so. Ich hatte schon sehr viele Auditions hinter mir, doch bei Ludwig² waren alle so nett, wie ich es bis dahin noch nirgends erlebt hatte, es war die schönste Audition, die ich je hatte!

 

Wann war denn klar, dass du den „Otto“ übernehmen wirst?

 

Martin: Anfangs war ich Graf Rettenberg, doch dann brauchten sie noch dringendst ein Cover für Otto, dann fragte mich die Regisseurin Sylvia Hase ob ich nicht dafür vorsingen möchte und so bekam ich es dann auch! Zunächst dachte ich, das sei alles eine Nummer zu groß für mich, doch dann übte ich sehr viel, und bereitete mich intensiv darauf vor, auch mit unserem musikalischen Leiter. Ich war dann auch bei den Proben von Matthias dabei und dann ging alles so schnell! Man war ich aufgeregt. Damals dachte ich, das bekomme ich nie hin! Dann kam noch André Eisermann als Gaststar für die Rolle und ich wurde immer mehr aufgeregt... Im Mai hatte ich dann meine erste Otto-Show, mit Gerd zusammen als Ludwig. Wie ich die überstanden habe, dass weiß ich bis heute nicht! Aber meine Premiere als Otto ist sehr gut verlaufen!

 

Hast du dich geschichtlich mit der Person des Otto beschäftigt? 

 

Martin: Ja, ich habe mich sehr mit dem Charakter auseinandergesetzt! Ich wollte Otto verstehen, außerdem sehe ich es mehr als eine Schauspielrolle. Es ist sehr schwer, dem Publikum Otto zu präsentieren, man kann ihn nämlich auch ganz schnell übertrieben oder sogar falsch darstellen. Ich habe nach langer Arbeit für mich eine Interpretation gefunden und durch das Spiel mit Jan, Marc, Gerd und Nils wird der Otto auch jedes Mal anders. Jeder gibt dir einen anderen In-Put! Ich möchte einfach den Otto vermitteln, wie ich ihn sehe, das Publikum soll verstehen, dass er durch den Krieg so gebrandmarkt ist und wie grausam es in der Psychiatrie zuging. Auch Ludwig zerbricht am Anblick Ottos, nachdem Gudden seine Experimente an Otto versuchte. Für mich ist die Otto-Ludiwg -Szene auch der Aufbau und die Hinführung zu Ludwigs großen Solo „Kalte Sterne“. Die Otto-Ludwig Szene ist der tiefste Punkt des Stückes und danach erscheint Ludwig der Engel, der ihn anspornt seine Träume zu leben und nicht auf zugeben. Das Verhältnis zwischen Otto und Ludwig war ja bis zum Ausbruch seiner Krankheit sehr gut – Nur zu gerne fragte Ludwig seinen Bruder damals um Rat, sie standen sich wirklich sehr Nahe und das soll im Stück auch herauskommen.

 

Und wie verbringst du deine knappe Freizeit?

 

Martin: Schlafen! Alle sagen immer, dass ich soviel schlafe! Nein… ich mache natürlich auch einiges mehr! Es ist einfach ein Traum in dieser Gegend Freizeit zu haben. Ich gehe zum Fitness, gehe sehr gerne in die Natur, besuche Schlösser, fahre auf die Berge oder besuche die Seen! Außerdem telefoniere ich natürlich viel mit meiner Familie und meinen Freunden, die sind ja leider kilometerweit weg. Ich versuche mich einfach zu entspannen und viel Energie zu tanken, um für die Shows wieder fit zu sein!

 

Welche Musik hörst du privat?

 

Martin: Ich höre gerne Musicals, Musik der 70er/80er, Klassik, Hip Hop – quer Beet!

 

Welche Rolle würdest du gerne einmal spielen?

 

Martin: Meine Traumrolle ist der „Tod“ in „Elisabeth“. Ich bin aber wohl eher ein Rudolf-Typ. Außerdem bin ich für den Tod wohl noch ein bisschen zu jung. Elisabeth ist wirklich eines meiner Lieblingsshows! Es ist ein großer Wunsch von mir, eines Tages in diesem Musical zu spielen, es ist mir auch völlig egal als was! Außerdem reizt mich auch sehr Wicked oder We Will Rock You!

Doch momentan bin ich sehr glücklich hier, bei Ludwig² im Festspielhaus Neuschwanstein! Es ist einfach toll wenn man auf der Bühne Geschichte erzählen darf! Und ich liebe große Bühnenwerke, mit großem Orchester und großen Stimmen! Außerdem habe ich keine Berge bei mir zu Hause! Ich genieße das Allgäu einfach! Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass ich hier arbeite!

 

Ich fühle mich hier sehr, sehr wohl!

 

 

Dieses Interview führte Franziska Maier vom Ludwig² Musical Fanclub am 28. August 2005 im Festspielhaus Neuschwanstein! (www.musicalfriends-Ludwig2.de) Es erschien in der Jahresausgabe 2005 des Club-Magazins!


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